Schmidt Holzinger Innenarchitekten

Bethmann Bank

Der historische Bethmannhof, nahe dem Frankfurter Römerberg gelegen, war 250 Jahre lang die Zentrale der Bethmann Bank. Im April 2019 ist das Unternehmen in das Marienforum im Frankfurter Bankenviertel umgezogen. Das neu errichtete Gebäude symbolisiert die Modernisierung der Bank. In dem für Kunden zugänglichen Bereich verfolgt unsere Innenarchitektur das Ziel, ein zeitgenössisches Office-Ambiente zu schaffen, das historische Bezüge und die Tradition des Unternehmens mit einbezieht. Auch bei der Wahl der raumbildenden Materialien setzen wir auf Gegensatzpaare.

Für die allgemeinen Bewegungsflächen und für den Empfang haben wir einen Boden aus hellen Eichendielen gewählt. Im Kontrast zu den technisch-kühlen Möbeloberflächen aus Beton und mattschwarzem FENIX wirkt der Holzboden behaglich und natürlich. Das Mobiliar neben dem Empfangstresen mischt spielerisch beide Farb- und Materialkontraste: Betongrauer Filz und schwarzes Metall trifft hier auf echte Pflanzen und florale Farbtöne. In den mundgeblasenen Glaskörpern der Pendelleuchten leben echte Farne. Hinter dem salbeigrünen Sofa thematisiert eine Fotografie des alten Bethmannhofs den Spagat zwischen Historie und Moderne. Das Schwarz-Weiß-Motiv ist grob gepixelt und einzelne Gebäudeteile sind im Farbkanon der Einrichtung hervorgehoben.

Im Besprechungsbereich ist der Teppichboden zugunsten einer großzügigen Raumwirkung bis in den Flur hinaus verlegt. Seine Oberfläche ist der Struktur von Baumrinde nachempfunden. Die mattschwarzen Portaltüren liegen fluchtgenau in einer Ebene mit der verglasten Flurtrennwand. Nach dem Vorbild klassischer Gemäldegalerien werden herausragende Exponate aus der Kunstsammlung der Bethmann Bank auf blass-wassergrün gestrichenen Wänden präsentiert, deren Farbton der Rückseite einer Dollarnote entlehnt ist.

Auch im Café Bethmann trifft man auf das mattschwarze Nanotech-Material FENIX, hier in Form eines Barschranks mit Schiebetüren. Barhocker, Bistrotische und Stühle im Midcentury-Design laden zum zwanglosen Verweilen ein. Auf einer raumhohen Schrankwand aus holzfarbenem MDF ist eine dreidimensionale Bildszene aus den frühen Tagen des Computerzeitalters dargestellt. Sie zeigt Handelsaktivitäten an der New Yorker Börse aus dem Jahr 1963. Hierfür sind die Schwarz-Weiß-Kontraste in der Bildvorlage mittels Lasertechnologie dreidimensional in die Möbelfront eingebrannt.

In dem Veranstaltungsbereich ist eine Lounge eingerichtet, die in drei Sitzgruppen unterteilt ist. Drehbare Raumteiler, bestehend aus mattschwarzen Lamellen, sorgen für eine intime Gesprächsatmosphäre. Wird der Raum für eine Veranstaltung genutzt, werden die Lamellenwände zur Fensterfront gedreht. Altes Mobiliar aus dem Bethmannhof, dunkel lackiert und neu mit graphitfarbenem Rosshaar bezogen, mischt sich unter die neuen legeren skandinavischen Sitzmöbel.