Schmidt Holzinger Innenarchitekten

Townhouse Diplomatenviertel

Das Townhouse im Frankfurter Diplomatenviertel hat eine Wohnfläche von rund 500 m², die sich auf drei Wohnebenen verteilt. Man betritt das Haus über eine mit bronzierten Metalltafeln beschlagene Tür. Direkt hinter dem Entrée liegt die Treppe, deren bronzefarbenes Flachstahlgeländer sich als fortlaufendes Band vom Keller bis zur Dachterrasse schlängelt. Zwischen den Treppenstufen und dem Geländer akzentuiert ein LED-Lichtband den Treppenverlauf. 

Das Gebäude steht auf einem Eckgrundstück, wo zwei Straßen schräg aufeinander zulaufen. Die Räume, die am Kreuzungspunkt gelegen sind, haben eine unregelmäßige Raumgeometrie, die man am deutlichsten auf der offen gestalteten Wohnebene im Staffelgeschoss wahrnimmt. Zentral und frei im Raum steht ein glänzender Möbelkubus. Auf seiner Oberfläche spiegelt sich der umgebende Raum. Die Kochinsel ist aus Naturstein gefertigt, auf dessen gebürsteter Oberfläche sich ein Geflecht aus Gesteinsadern in unterschiedlichsten Braunschattierungen abzeichnet. Die Platte des Esstischs besteht aus vier Meter langen, geköhlten Eichenbohlen, deren unbesäumte Tischkanten den natürlichen Wuchs des Baums beschreiben. 

Im angrenzenden Wohnzimmer ist die Wandbekleidung über dem Kamin aus vor- und zurückspringenden rostbraunen Steintafeln gefertigt. Auf Knopfdruck fahren die beiden zentralen Steintafeln zur Seite und geben den Blick auf einen Fernseher frei. Im Gegensatz zu den warmen Naturstein- und Holzfarbtönen der Einbauten sind die Polstermöbel in kühlen Blautönen bezogen. 

Die Treppenläufe und die Fußböden in Staffel- und Obergeschoss sind einschließlich der Bäder mit bernsteinfarbenen Eichendielen belegt. Waschtisch, Dusche und Wannenpodest sind aus Nero Portoro gefertigt, einem exklusiven dunklen Marmor mit cremeweißer und bernsteinfarbener Maserung. Schmale Lichtfugen setzen stimmungsvolle Akzente. In den beiden Ankleiden sorgen sie dafür, dass die Decke über den Schränken zu schweben scheint. Die Abdeckungen der Wäscheblöcke sind aus massiver Bronze gefertigt.

Das Herzstück des Erdgeschosses ist ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch und Küche, der dazu einlädt, Gäste zu empfangen und Partys zu feiern. Mittig über der Feuerstelle ist die Maserung des polierten Marmors gespiegelt angeordnet. Das Farbspiel im Stein changiert von Beige über Taupe zu Anthrazit und ist durchzogen mit weißen Kristalladern. Als Kontrast zu dem eleganten Marmor ist der Bodenbelag ein geschliffener Sichtestrich, der ursprünglich dem Industriebau entstammt. Er ist mit extraweißem Zement hergestellt und weist fertigungsbedingt leichte Farbunregelmäßigkeiten auf. Ein ähnliches Kontrastprinzip taucht im Nebenraum auf. Die Fronten der Küchenschränke und des Billardtischs sind aus einem graubraunen, matten Nanotech-Material hergestellt, das sich durch seine gleichmäßige Oberfläche auszeichnet. Die Rückwand der Küchennische hingegen ist mit bronzefarbenen Flüssigmetalltafeln belegt, die dank ihres handwerklichen Auftrags einen „imperfekten“ Farbverlauf haben. Einige Wände der Gästetoilette haben ein Tapetenmotiv mit exotischen Vögeln und grafischen Farbverlaufslinien. Die restlichen Wände sind mit einem wolkigen Farbauftrag im silbrigen Grundton der Tapete gestaltet.

Im Untergeschoss des Townhouses ist eine Vinothek eingerichtet. Der Raum ist dreiseitig mit Wandnischen versehen, in denen beleuchtete Weinklimaschränke eingebaut sind. In Farbe, Form und Stil ist die Vinothek eine rustikale Abwandlung des Esszimmers im Staffelgeschoss. Fehlstellen und Astlöcher im Dielenboden sind silbergrau verspachtelt und die Tischplatte trägt deutliche Spuren einer Kettensäge.

Lichtplanung: candela GmbH, Stuttgart